Überschussbeteiligungen ächzen unter Niedrigzinsen
In diesen Wochen geben die Lebensversicherer ihre Überschussdeklarationen für 2022 bekannt. Absehen lässt sich schon jetzt, was angesichts der drückenden Niedrigzinsen ohnehin niemanden überrascht: Die Kurve zeigt insgesamt weiter nach unten. Immerhin aber halten einige große Versicherer ihre Überschussbeteiligungen gegenüber dem Vorjahr konstant.
Die Allianz beispielsweise leistet eine laufende Verzinsung von 2,3 (Klassik) bzw. 2,4 Prozent (Perspektive) und damit so viel wie 2021. 2019 allerdings waren es jeweils noch 0,5 Prozent mehr. Ein ähnliches Bild bietet sich bei anderen großen Anbietern der Branche: Die Axa schreibt ihrer Kundschaft 2022 wie im Vorjahr 2,6 Prozent gut, nachdem es 2019 noch 2,9 Prozent waren; der Volkswohl Bund weist 2,25 Prozent für 2022 wie für 2021 aus, nach 2,4 Prozent im Jahr 2019. Seit fünf Jahren konstant ist hingegen die Überschussbeteiligung der LV 1871 mit 2,4 Prozent, während Ergo und R+V sinkende Überschüsse auch gegenüber 2021 in Aussicht stellen.
Leider gibt es auch Anbieter auf dem Markt bei denen die laufende Verzinsung bis 2022 deutlich reduziert wurde. Bei der Bayern Versicherung zum Beispiel liegt die laufende Verzinsung 2022 nur noch bei 1,5 % . Die Lebensversicherer insgesamt können von der Rallye an den Kapitalmärkten kaum profitieren, da sie den Großteil der Kundengelder in verlustsichere Anlagen investieren müssen. Stellt man der laufenden Verzinsung die aktuelle Inflation gegenüber, schneidet die Investition in die Lebensversicherung schlecht ab. Entscheidend für den Anlageerfolg wird unter anderem die weitere Entwicklung der Inflation sein. Gerne überprüfen wir auch Ihre Lebensversicherung auf Optimierungspotential.